Monstrous Acts of Love. Sexuality and the Queer Teen Monster

"Otto; or, up with dead people" von Bruce LaBruce (Foto: Jürgen Brüning Filmproduktion/Bruce LaBruce)

Abstract Dissertationsprojekt (Christina Wintersteiger)

Arbeitstitel:
Monstrous Acts of Love. Sexuality and the Queer Teen Monster

Das Queere ist im Filmischen zumeist verknüpft mit einer exzessiven Körperlichkeit; ob es sich nun um subtextuelle, auf Konnotationen und Queer Reading fußende Queerness handelt, wie im „klassischen“ Horrorfilm, oder um die expliziten homosexuellen Körper im New Queer Cinema und in Filmen, die man als „Gaysploitation“ bezeichnen könnte. Zugrunde liegen Sexualitätsdiskurse, die Verkörperung der Grenze/des Abjekten/des „Anderen“ durch das Monströse und — im Falle des Gespenstes — das Aufbegehren gegen den Status der Unsichtbarkeit in der Gesellschaft.

Die zentralen Fragestellungen dieses Dissertationsprojektes gehen der Frage nach queerer Performativität, dem queeren Monster im Horrorfilm und einer weiterführenden Auseinandersetzung mit filmischer Sexualität und Erotik nach. Die Frage des queeren Monsters hängt mit dem Körperdiskurs zusammen: Es soll in dieser Dissertation um den exzessiven (queeren) Körper im Film gehen, in seiner monströsen Ausformung — als Vampir, Zombie, Gespenst, Werwolf, Monster — und als prekärer, in seiner narrativen, physischen und diskursiven Einheit bedrohter Körper im Genrefilm. Anhand der spezifischen Figur des Teenager-Monsters, das sich auf mehreren Ebenen als Schwellenwesen (untot/tot, kindlich/erwachsen, queer/straight, Erwachen der Sexualität, Veränderung des Körpers) manifestiert, werden Filme der letzten 10 Jahre (u.a. Otto; or, up with dead people und Raw) auf teratologische, kultur- und sozialwissenschaftliche sowie filmhistorische Diskurse und Fragestellungen hin untersucht. Die Filme werden auch zu ihren monströsen Akten der Liebe befragt — filmische Inszenierungen von Nekrophilie, Inzest und Kannibalismus — und mit (Film-)Theorien der Liebe und Erotik verknüpft.

Kurzbiografie Christina Wintersteiger

Christina Wintersteiger studierte Film- sowie Literaturwissenschaft in Wien, Paris und Berlin (Masterarbeit über Queere Gespenster im Film bei Gertrud Koch an der Freien Universität Berlin) und ist Doktorandin an der Universität für Musik und darstellende Kunst – Filmakademie Wien. Neben ihrer film- und literaturwissenschaftlichen Tätigkeit (Publikationen, Vorträge) arbeitet sie u.a. bei mehreren Filmfestivals, Magazinen und Forschungsprojekten an der Filmakademie Wien mit.